Im April können wir so ganz langsam schon den Frühling spüren. Die Bäume tragen noch keine Blätter, aber wir hören die ersten Vogelstimmen und es wird wieder lauter auf dem Hof und in unserem Wald. Wir widmen uns in diesem Monat in unseren Kursen den einheimischen Vögeln in der Balz- und Brutzeit. Welche Vögel wohnen bei uns? Wo bauen sie ihre Nester und was für Nester bauen unsere einheimischen Vögel? Bauen sie überhaupt Nester oder gibt es vielleicht auch Höhlenbrüter? Wie sehen die Eier aus und warum sind sie bei den verschiedenen Vögeln so unterschiedlich?
Es gibt viel zu entdecken! Aber unser besonderes Augenmerk liegt in diesem Monat beim Specht. Welche Arten von Spechten gibt es in Deutschland und vielleicht auch in fernen Ländern? Wir begeben und auf einen Erkundungsspaziergang durch unseren Wald. Wir suchen nach Totholzbäumen – dem Lebensraum des Spechts – und überlegen, warum es so wichtig ist, auch ein paar von diesen Bäumen stehen zu lassen. Wir besprechen die Sicherheitsregeln, wenn wir uns in die Nähe solcher Bäume begeben und wir suchen nach den Spuren des Spechts – Spechtspäne, Hackspuren, Spechthöhlen oder Spechtschmieden, Ringelspuren an den Bäumen und vieles mehr.
Wir prokeln in den Löchern der Totholzbäume und überlegen wie die Zunge der Spechte aussieht und wie sie die Insekten aus dem Holz bekommen. Außerdem spielen wir verschiedene Spiele rund um das Thema Specht, wie z.B. Specht auf Futtersuche. Welch ein Spaß!
Ob man wohl an Spechthöhlen erkennt, welche Spechtart dort wohnt? Und warum baut der Specht jedes Jahr eine neue Höhle und zieht nicht einfach in die alte Höhle wieder ein? Und wer wohnt dann in den alten Spechthöhlen? Es gibt so viele Zusammenhänge zu entdecken und zu hinterfragen. Wenn es den Specht bei uns nicht gäbe, wo würden dann seine Nachmieter wohnen?
Zurück auf dem Hof basteln wir aus Pappe und Walnusshälften Kastagnetten. Ob wir wohl genauso schnell hämmern können wie der Buntspecht, oder doch etwas langsamer so wie der Schwarzspecht?
Es lohnt sich einen genaueren Blick auf unsere unterschiedlichen, einheimischen Vögel zu werfen. Man muss schon mit offenen Augen durch die Natur gehen, um diesen Tieren zu begegnen und ihre Spuren zu entdecken und lesen zu lernen. Und haben wir unsere Augen erst einmal geschärft, sehen wir überall den Specht!