Ein Igel kommt selten allein

Ende Oktober, Anfang November sah es hier mal nach Winter aus. Es lag Schnee und eine Familie aus dem Nachbarort hat einen viel zu kleinen Igel gefunden, den wir übernommen haben. Ein paar Tage später wanderte ein weiterer viel zu kleiner Igel mehrere Tage durch unseren Garten und durch den Schnee.

Kurz entschlossen haben wir hier eine kleine Igelstation aufgebaut und die beiden 300g Kandidaten in Pflege genommen. Erst haben wir das Gehege mit einem Gitter getrennt (Igel sind schließlich Einzelgänger), aber jede Nacht versuchten die Zwei zueinander zu finden. Und so haben wir nach ein paar Tagen das Gitter entfernt und sie zusammen laufen lassen. Das klappte auch 4 Tage gut, dann sah der Stall wieder aus wie die reinste Rumpelbude. Letztendlich haben wir die beiden Igel wieder getrennt und in zwei verschiedenen Ställen untergebracht.

Unser Findelkind aus dem Garten hat sich gut gemacht, wiegt inzwischen rund 700g und ist somit bereit für den Winterschlaf. Er schläft seit einer Woche mit samt seinem Stall auf der Tenne, wo es deutlich kühler ist als hier im Haus. Wir hoffen die Temperaturen sinken noch etwas und er kann dauerhaft bis zum Frühjahr in den Winterschlaf gehen.

Unser zweites Sorgenkind hat leider nicht so zugenommen wie wir es uns gewünscht haben. Trotz tierärztlicher Hilfe mit Entwurmung, einem Antibiotikum und Infusionen hat er es nicht geschafft. Ihn mussten wir mit schwerem Herzen leider gestern gehen lassen. Er ist friedlich auf einer Wärmflasche eingeschlafen.

Es ist nicht leicht so einen Igel über den Winter zu bringen. So schnell wie sie zunehmen können, nehmen sie leider auch ab. Wir hoffen nun, dass wir unseren Sternchen Igel im nächsten Frühling wohlbehalten noch mal aufpäppeln und ihn dann wieder in die Freiheit entlassen können. Drückt uns die Daumen.